Typologie der Nichtwohngebäude in Deutschland
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Eine Typologie der Nichtwohngebäude (NWG) in Deutschland wurde aus den Ergebnissen von ENOB:dataNWG entwickelt, um die Komplexität der Gebäudebestandsdaten zu reduzieren und für Szenarien des großen Ganzen handhabbar zu machen. Die große Vielfalt der NWG wurde auf 33 Gebäudetypen reduziert, die nach 11 Gebäudefunktionen und 3 Baualtersklassen unterschieden wurden. Die Gebäudetypen sind als "synthetische mittlere Gebäude" definiert, deren Variablenausprägungen "Mittelwertschätzer" im Sinne der Schätztheorie sind. Die Variablen umfassen bisher U-Werte und Flächen der Hüllenbauteile,sowie mittlere spezifische Nutzheitenergiebedarfe der Gebäudetypen, Erzeugeraufwandszahlen der haustechnischen Anlagen und absolute Häufigkeiten der Gebäudetypen. Aus Geodaten der Stichprobengebäude wurden die Flächen der Bauteile der Gebäudehüllen (z.B. Fassaden, Dächer und Bodenplatten) ermittelt. Die Befragungen lieferten die Monitoringvariablen zum Ist-Zustand der Gebäude wie Fensterflächenanteile und Dachtypen sowie Dämmstärken und die aktuelle Ausstattung mit technischen Systemen. Aus diesen Monitoringvariablen wurden Modelleingangsvariablen für energetische Gebäudesimulationen (z.B. U-Werte von Bauteilen und Energieaufwandszahlen der Wärmeerzeuger) abgeleitet, die teilweise altersspezifische Eigenschaften von Gebäuden im ursprünglichen Zustand zum Zeitpunkt der Errichtung nutzen, ähnlich dem Projekt TABULA für Wohngebäude (Loga et al. 2012).
Das Konzept der Typologie wurde erstmals auf der eceee Summerstudy 2022 in einem peer-reviewed Artikel in den Proceedings (nur für eceee Mitglieder) vorgestellt.
Die NWG-Typologie wurde entwickelt, um den Energiebedarf von Gebäudebeständen in der Nutzungsphase im Projekt FlexGeber[1] zu berechnen und Flexibilitätsoptionen im Gebäudesektor und deren Integration in das Energiesystem in Deutschland zu untersuchen. Sie kann auch für andere Szenarioanalysen verwendet werden. Darüber hinaus können anspruchsvollere Gebäudebestandsmodelle mit typologiebasierten Berechnungen in einer Tabellenkalkulation oder Plausibilitätsprüfungen validiert werden. Die Methodik der Entwicklung, Anwendungsmöglichkeiten und ein Ausblick auf die weitere Entwicklung der Nichtwohngebäude-Typologie erläutert dieses IWU Working Paper.
Bisher wurde der aktuelle Zustand des Nichtwohngebäudebestandes in Deutschland einer Typologie zugeordnet. Zukünftige Analysen sollen strukturelle Maßnahmen zur energetischen Modernisierung und Berechnung des Energiebedarfs hinzufügen.
[1] FlexGeber - Demonstration of flexibility options in the building sector and their integration with the energy system in Germany, funded by the Federal Ministry for Economic Affairs and Energy, Funding Code 03EGB0001